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Weltweit sind jährlich ca. 6 Mio. Patienten von Knorpelschäden im Knie betroffen – in Deutschland pro Jahr rund 30.000. [1]
Häufige Ursachen von Knorpeldefekten: Kurze, intensive Fehlbelastungen oder Verdrehungen des Kniegelenks bei Unfällen, Sportverletzungen oder Überbelastungen. Hierbei können sich Knorpelstücke aus der Gelenkfläche lösen, die je nach Schwere des Schadens unterschiedlich groß sind.
Neben traumatischen Defekten kann auch die Knochenkrankheit Osteochondrosis dissecans zu einer Schädigung des schützenden Knorpelüberzugs führen. Ebenso können Achsfehlstellungen bestimmte Knorpelbereiche infolge von Fehlbelastungen beeinträchtigen.
Der Gelenkknorpel besitzt keine direkte Nerven- oder Gefäßversorgung: Die hochspezialisierten Chondrozyten (Knorpelzellen) sind in der kompakten extrazellulären Matrix (Teil des Gewebes, der zwischen den Zellen liegt und sie geflechtartig umgibt) des Knorpels weitgehend „eingemauert“.
Dabei werden kleine Löcher in den Knochen unter dem Knorpel gebohrt, um die Knorpelheilung anzuregen.
Kleine Knochen-Knorpel Zylinder und Knorpel werden in den Defekt eingesetzt, um die defekte Stelle zu reparieren.
Eine Matrix wird in den defekten Knorpel eingebracht, um die Heilung zu fördern und Stammzellen zu stimulieren.
Die Knorpelzellen werden entnommen, im Labor gezüchtet und anschließend in den Knorpeldefekt transplantiert.
Die MACT dient dazu, die fehlende intrinsische Regeneration zu kompensieren – mithilfe körpereigener Zellen. So wird eine möglichst vollständige Ausheilung des Knorpelschadens eingeleitet: Die transplantierten Knorpelzellen bauen den Defekt mit biomechanisch hochwertigem Knorpelgewebe schrittweise wieder auf.
Das MACT-Verfahren besteht im Wesentlichen aus der Zellentnahme, der Transplantatherstellung und dem Einbringen des Zelltransplantats in den Defektbereich. Die erste und letzte Phase wird jeweils von einer minimalinvasiven Operation begleitet.
Die MACT wird seit 2004 von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) als Standardtherapie bei Knorpeldefekten empfohlen. [2]
Die matrixassoziierte autologe Knorpelzelltransplantation hat entscheidende Vorteile gegenüber konventionellen Therapien:
Die Ergebnisse von Langzeitstudien wie auch prospektiv randomisierten Studien zeigen: Die ACT ist bei Knorpelschäden über 2 cm² Defektfläche [3] anderen Methoden signifikant überlegen. Auch Patienten mit begrenzt degenerativen Knorpelschäden können von einer ACT profitieren: Erste klinische Studien zeigen auch in solchen Fällen gute Ergebnisse.[4][5]
MACT ist erfolgversprechend, wenn ein vollschichtiger und symptomatischer Knorpelschaden vorliegt, der von gesundem Knorpel umgeben ist. Ist die Abnutzung des Knorpels hingegen großflächig und sind auch andere Bereiche des Knies betroffen, liegt eine Arthrose vor. Patienten mit fortgeschrittener Arthrose kommen für eine biologische Knorpelrekonstruktion nicht mehr in Frage und benötigen eine andere Behandlung bis hin zum künstlichen Gelenkersatz.
Wie bei vielen Verletzungen, Erkrankungen und Therapien: Auch bei der MACT spielen individuelle Faktoren eine wichtige Rolle. Neben den Eigenschaften des Knorpels gibt es eine Reihe von Kriterien, die bei der Entscheidung für eine geeignete Therapie eine Rolle spielen:
Vorbehandlungen
Körpergewicht
Biologisches Alter– dieses ist entscheidender als das kalendarische Alter (im Fokus stehen die Beschaffenheit der Knorpeloberfläche und des gesamten Gelenks)
Körperliche und sportliche Aktivitäten des Patienten
Lebensstil (z.B. Nikotinkonsum, Essgewohnheiten)
Vor rund 20 Jahren haben wir eines der ersten matrixassoziierten Knorpelzellprodukte auf den deutschen Markt gebracht. Seitdem wurden die Forschungsergebnisse unseres Entwicklungsteams mit renommierten wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem von der Osteoarthritis Research Society International (OARSI), der Association for Orthopaedic Research (AFOR) und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).
Unsere Erfahrungen und Pionierleistungen auf dem Gebiet der matrixgestützten ACT bilden die Grundlage für die weitere Optimierung der Knorpelregeneration durch intelligente Biomaterialien. Das Ergebnis: Ein gelbasiertes Knorpelzelltransplantat, das neue Maßstäbe im Bereich der biologischen Knorpelrekonstruktion setzt.
Die Kombination aus autologen Knorpelzellen und einem speziellen resorbierbaren Hydrogel bildet ein gelbasiertes, matrixassoziiertes Knorpelzelltransplantat. Das Hydrogel weist verschiedene regenerationsfördernde Eigenschaften auf:
Selbsthaftend
Hydratisierend
Hemmt unerwünschte Gefäßbildung
Wird in situ gebildet und verhindert das Austreten von Knorpelzellen aus dem Defekt
Bildet durch seine physikalischen Eigenschaften eine Barriere für Entzündungszellen
Fixiert die Knorpelzellen im Defektareal
Zusammen begünstigen diese Eigenschaften eine hohe Überlebensrate der Zellen durch die Konditionierung der Umgebung.
Unabhängige Studien [4][5] über in Europa erhältliche MACT-Varianten hat die hervorragende Qualität unserer biphasischen Kollagenmatrix belegt.
Ähnlich überzeugende Eigenschaften wurden auch für unser in situ vernetzendes Hydrogel nachgewiesen.
Unsere Produkte werden in innovativen Reinraumanlagen hergestellt - standardisiert und unter ständiger Qualitätskontrolle. Mit modernster quantitativer PCR-Technologie überprüfen wir die zell- und molekularbiologische Qualität jedes Produktes, bevor es an den Anwender ausgeliefert wird.
Für jedes Produkt erstellen wir detaillierte Berichte über die durchgeführten Sterilitätstests sowie die zell- und molekularbiologischen Analysen. Jeder Anwender erhält zusammen mit dem Produkt einen abschließenden Prüfbericht, der neben Angaben zur geprüften Sterilität auch detaillierte Informationen zur Zellvitalität und zu den durchgeführten quantitativen Genexpressionsanalysen enthält.
Um einen Knorpeldefekt mit MACT behandeln zu können, müssen die implantierten Zellen in der Lage sein, neues, hochwertiges Knorpelgewebe zu bilden.
Allerdings können die knorpelspezifischen Eigenschaften der entnommenen Knorpelzellen bei der Kultivierung verloren gehen. Dieser Prozess, die so genannte Dedifferenzierung, wird durch das Einbringen der Knorpelzellen in unsere Biomaterialien rückgängig gemacht.
Um die Qualität unserer individuell hergestellten Knorpelzellprodukte zu überprüfen, führen wir für jedes Produkt zell- und molekularbiologische Qualitätskontrollen mit validierten Methoden durch. So stellen wir sicher, dass nur vitale und funktionsfähige Zellprodukte ausgeliefert werden.
Unsere optimierten Verfahren ermöglichen die Herstellung qualitativ hochwertiger Knorpelzellen - ohne den Einsatz umstrittener gentechnischer Methoden. Selbstverständlich verwenden wir bei der Kultivierung der Zellen keine Antibiotika oder Antimykotika. Immunreaktionen oder die Übertragung von Infektionen tierischen oder nicht-tierischen Ursprungs können nahezu ausgeschlossen werden.
Erfahren Sie mehr über die Fortschritte bei der Knorpelreparatur mit MACT. Greifen Sie auf mehr als 20 Studien zu, sehen Sie sich Videos zu Operationstechniken an und laden Sie medizinische Informationen und Patienteninformationen herunter.
MACT – Kongresse und Veranstaltungen in 2025
17.01.2025 - 18.01.2025
Freiburger Knorpeltage 2025
31.01.2024 - 01.02.2025
35. Jahreskongress der BVASK in Düsseldorf
15.02.2025
4. Knorpel Kompaktkurs in Hamburg
21.03.2025 - 22.03.2025
QKG Basiskurs in Graz
09.05.2025 - 10.05.2025
12. Berliner Knorpelsymposium 2025
11.09.2025 - 13.09.2025
42. AGA-Kongress 2025 in Hamburg
12.12.2025 - 14.12.2025
ICRS-Fokusmeeting in München
Unsere geschulten Mitarbeiter*innen begleiten und beraten Sie und Ihr Team gerne. Bei Fragen rund um unsere Produkte und Dienstleistungen sind wir für Sie da.
[1] https://www.qkg-ev.de/ueber-uns/was-ist-der-qkg/
[2] Niemeyer P. et al., Empfehlungen der AG Klinische Geweberegeneration zur Behandlung von Knorpelschäden am Kniegelenk. 2023. DOI: 10.1055/a-1663-6807
[3] Angele et. al., Cell-based treatment options facilitate regeneration of cartilage, ligaments and meniscus in demanding conditions of the knee by a whole joint approach. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2021. DOI: 10.1007/s00167-021-06622-8.
[4] Bretschneider et. al., Characterization of primary chondrocytes harvested from hips with femoroacetabular impingement.Osteoarthritis Cartilage. 2016.DOI: 10.1016/j.joca.2016.04.011
[5] Nuernberger et. al., The influence of scaffold architecture on chondrocyte distribution and behavior in matrix-associated chondrocyte transplantation graft.Biomaterials. 2011. DOI: 10.1016/j.biomaterials.2010.08.100