UNSERE PRODUKTE
Therapieformen zur Knorpelregeneration
Intelligente Biomaterialien
Im Mittelpunkt unserer Entwicklungen zur biologischen Knorpelrekonstruktion steht die matrixassoziierte Autologe Chondrozyten Transplantation (MACT). Die ACT wird seit 2004 von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) als Standardmethode bei Knorpeldefekten empfohlen. Die Empfehlung[1] im Jahr 2022 spricht von Behandlungen kleiner Defekte ab 2 cm2. Eine MACT lässt sich grob in drei Schritte gliedern:
- Entnahme von autologem (körpereigenem) Knorpelgewebe,
- Isolierung, Kultivierung und Qualitätsprüfung der Knorpelzellen und anschließende Einbringung in eine Transplantationsmatrix,
- Transplantation des individuell hergestellten Zelltransplantats.
Matrixassoziierte Knorpelzelltransplantation
Vor ca. 20 Jahren brachten wir ein matrixassoziiertes Knorpelzelltransplantat auf den Markt: Eine ca. 11cm2 große, biphasische, dreidimensionale Matrix. Diese dient als Trägermaterial und unterstützt die knorpeltypischen Eigenschaften der Zellen.
Unser Produkt für die matrixassoziierte Knorpelzelltransplantation eignet sich besonders gut für osteochondrale Defekte (Defekte, die den Gelenkknorpel und den Knochen darunter betreffen) und für Defekte an der Patella.
Die 4. Generation: Gelbasierte matrixassoziierte Knorpelzelltransplantation
Unsere Erfahrungen und Pionierleistungen rund um das matrixgestützte ACT-Verfahren bilden die Grundlage, um die Knorpelregeneration mittels eines intelligenten Biomaterial weiter zu optimieren. Das Ergebnis: Ein gelbasiertes Knorpelzelltransplantat, das neue Maßstäbe im Bereich der biologischen Knorpelrekonstruktion setzt.
Die Kombination aus autologen Knorpelzellen und einem speziellen resorbierbaren Hydrogel bildet ein gelbasiertes, matrixassoziiertes Knorpelzelltransplantat. Die eigentliche Gelbildung erfolgt erst in-situ (im Körper), so dass ein Auslaufen der Knorpelzellen aus dem Defekt verhindert wird. Das Hydrogel weist verschiedene regenerationsfördernde Eigenschaften auf:
- Hyalinartig – stellt einen fast natürlichen Zustand des Gelenkknorpels her,[2]
- flexibel – schnelle und einfache Applikation auch bei schwerzugänglichen Gelenkknorpeldefekten,[3],[4],[5],[6],
- homogene Zellverteilung und gutes Einwachsen des Regenerats, unabhängig von der Defektform,[3]
- smartes Hydrogel – phänotypisierend und regenerationsfördernd,[4],[5],[7],[8],[9]
- arthroskopisch anwendbar,[3],[4]
- selbsthaftendes Hydrogel,
- bildet durch seine physikalischen Eigenschaften eine Barriere für Entzündungszellen,
- hemmt unerwünschte Gefäßbildung und wirkt dadurch knorpelprotektiv,
- kann viel Wasser binden,
- fixiert die Knorpelzellen im Defektareal,
- hohe Überlebensrate der Zellen durch Milieukonditionierung.
Zulassungsverfahren
Alle unsere Knorpelzell-Produkte können in Deutschland über die nationale Genehmigung vertrieben und als stationäre Leistung abgerechnet werden.
Unsere Produkte für das MACT-Verfahren zählen zu den sogenannten ATMPs (Arzneimittel für neuartige Therapien), die seit 2012 auf EU-Ebene einer zentralen Zulassungspflicht unterworfen sind. Für diese wird unter anderem in randomisierten Studien die Wirksamkeit und Sicherheit der Arzneimittel aufgezeigt. Aktuell erheben wir die Daten der Studien und fassen sie für die Beantragung der europäischen Zulassung zusammen.
Unsere Produkte
Kontakt zu unserem Vertrieb und Kundenservice
Unsere geschulten Mitarbeiter*innen begleiten und beraten Sie und Ihr Team gerne. Bei Fragen rund um unsere Produkte und Dienstleistungen sind wir für Sie da.
Glossar | Erläuterung | Abkürzung |
ACT | Die autologe Chondrozyten-Transplantation wird auch als autologe Chondrozyten-Implantation oder autologe Knorpelzelltransplantation bezeichnet. Dieses Verfahren wird zur Behandlung von Knorpelschäden angewendet. Es werden körpereigene Knorpelzellen entnommen, in einer Nährlösung vermehrt und in den Knorpeldefekt des Patienten eingebracht, um die Beschwerden des Knorpelschadens zu reduzieren und dem Entstehen einer Arthrose vorbeugend entgegenzuwirken. | ACT ACI |
matrixassoziierte ACT | Auch geläufig unter dem Begriff: matrixgekoppelte; matrixgestützte oder matrixinduzierte autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT). In dem MACT-Verfahren werden die gezüchteten autologen Knorpelzellen mit Hilfe eines Trägermaterials, wie bspw. mit einer Kollagenmatrix oder einem Hydrogel in den Bereich des defekten Knorpels transplantiert. | MACT M-ACT ACT-M |
autolog | körpereigen | |
Chondrozyten | Knorpelzellen | |
in-situ | Verbleiben (der transplantierten Zellen) an der gewünschten Position im Körper |
[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35189656
[2] Niethammer et al. Analysis of the autologous chondrocyte quality of matrix-based autologous chondrocyte implantation in the knee joint, 2016.
[3] Fachinformation - NOVOCART® Inject.
[4] Niemeyer et al., Treatment of Large Cartilage Defects in the Knee by Hydrogel-Based Autologous Chondrocyte Implantation: Two-Year Results of a Prospective, Multicenter, Single-Arm PhaseIII Trial, 2022.
[5] Schlumberger et al., Arthroscopic autologous chondrocyte implantation in the knee with an in situ crosslinking matrix: minimum 4‑yearclinical results of 15 cases and 1 histological evaluation, 2019.
[6] Bretschneider et al., Arthroscopic matrix-associated, injectable autologous chondrocytetransplantation of the hip: significantimprovement in patient-relatedoutcome and good transplant quality in MRI assessment, 2019.
[7] Scholz et al., Suppression of Adverse Angiogenesis in an Albumin-based Hydrogel for Articular Cartilage and Intervertebral DiscRegeneration, 2010.
[8] Benz et al., A Polyethylene Glycol-Crosslinked Serum Albumin/Hyaluronan Hydrogel for the Cultivation of Chondrogenic Cell Types, 2010.
[9] Bretschneider et al., Characterization of primary chondrocytes harvested from hips with femoroacetabular impingement, 2016.